I. Tanz Company Gervasi: „STÄBCHEN“
Inhalt:
Eine Tänzerin beschäftigt sich mit den Wirkungen ihrer Körperbewegungen und ein Musiker mit den Wirkungen seiner Instrumente – Kontrabass und Computer.
Sie operiert mit einer intellektuellen Neugier, die sie staunend die Freiheit ihrer Gliedmassen erleben lässt, er mit einem Pathos, das ganz aus der Hingabe an die Musik kommt. „STÄBCHEN“ ist die Performance von zwei in einem kargen Proberaum sich selbst überlassenen Menschen, die einander nicht wahrnehmen. Es entwickelt sich aber allmählich eine unmerkliche Kommunikation zwischen ihnen, die auf vielen Ebenen ihrer Außen- und Innenwelten stattfindet, ohne dass eine Annäherung zustande kommt. Es bleibt dabei, dass sie seine Einsamkeit und er die ihre spiegelt. Beide führen einen Kampf mit sich selbst und gegen den anderen, in dem sie an die Grenzen ihrer Kreativität gehen. Ihr Wunsch nach Nähe wird immer dringlicher und sehnsuchtsvoller und erstarrt schließlich zum Bild.
Besetzung:
Konzept und Choreografie: Elio Gervasi
Performance: Paula Dominici und Alessandro Vicard
Musik: Alessandro Vicard
Dramaturgie: Karl Baratta
Künstlerische Unterstützung: Alberto Franceschini
Produktion: Tanz Company Gervasi
Info:
II. Cie.tauschfühlung: „buffer overflow“
Inhalt:
Wo sind die ethnischen Grenzen der Technologisierung unserer Gesellschaft und der Eingriffe in die Umwelt, ihre Wesen und natürlichen Lebensformen? „buffer overflow“ ist ein Begriff aus der Informatik, der darauf hinweist, dass durch Fehler im Programm zu große Datenmengen in einen dafür zu kleinen reservierten Speicherbereich – den Puffer – geschrieben werden. Es kommt zur Überschreibung von Bestehendem, zu einer Sicherheitslücke im System / Algorithmus. Überschrieben werden heißt, auch andere bereits vorher dagewesene Informationen zu unterdrücken bzw. ganz auszulöschen. Wer entscheidet, welche Informationen diese Berechtigung haben und inwieweit kann eine Software and sich diese Wahl treffen? Wo verliert sich der Mensch in Datenmengen und einem Mehr an technischem Fortschritt? Neugierde und Übermaß geben sich im heutigen Zeitalter die Hand und die Menschheit wird vor die Wahl gestellt, wo man eingreifen kann/darf/soll/muss. Meinungen dazu können gleichermaßen mit Boxhandschuhen verteidigt und mit Samthandschuhen angegriffen werden. Eine transhumanistische Performance, in der ein Wesen zum Hybrid wird, davor aber noch keines war; der Mensch zum Wesen wird und vorher schon immer eines gewesen ist.
Besetzung:
Konzeptentwicklung & Performance: Bianca Anne Braunesberger & Stefan Zotter
Info:
Copyright Foto (2): Barbara Mair